Das Zimmer” von Jonas Kalsson

Das Zimmer von Jonas Karlsson

Der Icherzäh­ler Björn begin­nt in ein­er neuen Abteilung, um — laut Erzäh­ler — neuen Schwung mitzubrin­gen. Die neue Arbeit ist auch unor­gan­isiert, die Kol­le­gen faul und der Chef inkom­pe­tent. Ein Glück, dass Björn so ein Fleißling ist, der keine Kaf­fepausen ein­legt und sog­ar seinen Toi­let­ten­gang opti­miert hat. Eines Tages ent­deckt Björn plöt­zlich ein Zim­mer zwis­chen den Fahrstühlen. Es ist klein, sauber und scheint nur für ihn gemacht, nie­mand son­st scheint es zu inter­essieren. Immer öfter schle­icht er sich hinein und schöpft in den ungestörten Minuten Kraft. Alles scheint per­fekt, bis Björn die Verän­derung in seinen Kol­le­gen bemerkt. Etwas stimmt nicht.

Dem Schwe­den Jonas Karls­son ist mit Das Zim­mer ein grandios­er Roman geglückt. Die Span­nung baut sich erst langsam auf. Der Icherzäh­ler ist wenig sym­pa­tisch, er scheint ein Pedant und Besser­wiss­er zu sein, nie­mand mit dem sich iden­ti­fiziert wer­den will. Das Office ist lang­weilig, die Arbeit dröge, gle­ich­falls der All­t­ag des Icherzäh­lers. Jenes erzählt Björn in klar­er, ungeschmück­ter Sprache, gespickt mit abfäl­li­gen Anmerkun­gen über die Kol­le­gen. Doch dann stolpert der Leser immer häu­figer über Ungereimtheit­en und es wird deut­lich, dass Björns Darstel­lung der Ereignisse mit der Sicht sein­er Kol­le­gen keineswegs übere­in­stimmt. Vielmehr scheint er die Wirk­lichkeit der nar­ra­tiv­en Fik­tion nur sub­jek­tiv und unre­flek­tiert wiederzugeben. Je weit­er die Geschichte voran schre­it­et, desto ver­wirren­der wird sie — vor allem für den Leser. Bis zum spek­takulären Ende ist unklar, was wahr oder erdacht ist, wer falsch oder richtig liegt.

Karls­son ist ein wun­der­bar absur­der und zugle­ich bek­lem­mender Roman gelun­gen, der ein­fach in einem Atemzug gele­sen wer­den muss.

Das Zim­mer“ kann übri­gens portofrei bei Panke­buch bestellt werden!

 Info
Jonas Karls­son
„Das Zim­mer“
Aus dem Schwdis­chen über­set­zt von Paul Berf

Erschei­n­ungs­jahr: 2016, Luchter­hand Lit­er­aturver­lag, 176 Seiten

 

 

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