HOS OSS / BEI UNS

Musik­drama­tis­che Szenen in Berlin­er Woh­nun­gen – insze­niert von Mag­nus Florin (Texte) und Thomas Jen­nefelt (Musik).

Türen zu unbekan­nten Woh­nun­gen und Zim­mern wer­den geöffnet und wir wer­den mit­ten in der Stadt zu unsicht­baren Zeu­gen. Um uns herum geschehen Dinge, die wir nicht sehen. Um uns herum geschehen Dinge, die wir sehen aber nicht ver­ste­hen. Manch­mal sehen wir etwas, das wir nicht sehen sollten.
Weit ent­fer­nt vom The­ater spielt das ganze Stück in kleinen Zim­mern; aber mit der Sprache des The­aters und der Erhaben­heit der Oper.

Diese Beschrei­bung hat sofort mein Inter­esse geweckt und dass obwohl oder vielle­icht ger­ade weil ich kein­er­lei Erfahrun­gen mit Oper­nauf­führun­gen habe. Also habe ich mir ein Karte reserviert, woraufhin mir die Adresse und weit­ere Instruk­tio­nen zur Vorstel­lung mit­geteilt wur­den. Und so stand ich dann gestern Abend mit ein­er kleinen Gruppe weit­er­er Neugieriger vor ein­er mir zuvor unbekan­nten Schöneberg­er Aderesse.

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Wie angekündigt wur­den wir dann von den Gast­ge­bern in Emp­fang genom­men und auf das kom­mende vor­bere­it­et. Ein Sänger aus Stock­holm, der zur Zeit in Berlin weilt, führte char­mant durch die Insze­nierung und die Woh­nun­gen. Wir erhiel­ten alle einen Stuhl mit dem wir dann von „Bühne“ zu „Bühne“ durch das Haus gingen.
Zu Beginn fan­den wir uns in einem son­nen­durch­fluteten Wohnz­im­mer und unver­mit­telt in der ersten Szene wieder. Mit jedem Raum trat­en wir auch in ein neues Geschehen ein. Und das zuvor Ver­sproch­ene traf zu – wir wur­den zu unsicht­baren Zeu­gen, die viele Dinge sahen, aber nicht alles ver­standen. Das Ganze hat­te einen voyeuris­tis­chen Zug, wie wir als Fremde in die Zim­mer ander­er Leute und in ihre Kon­flik­te eindrangen.
Die Stim­men erfüll­ten die Alt­bau­räume und manch­mal erschien es mir, dass sie sie trotz der hohen Deck­en zum bersten brin­gen kön­nten. Die Musik, der Gesang, das Schaus­piel und die Texte zogen mich in ihren Bann. Manche Szenen wirk­ten in ihrer Umge­bung völ­lig natür­lich und andere wiederum bizarr.
Die gesamte Insze­nierung ist ein gelun­gene Mis­chung aus Authen­tiz­ität und Erhaben­heit, die manch­es Mal skur­ril anmutet und gekon­nt mit dem Über­raschungsmo­ment und der Ahnungslosigkeit der Zuschauer spielt.

Ein Empfehlung von mir: Ansehen!
Heute gibt es noch zwei Vorstel­lun­gen. Weit­ere Infos hier.

HOS OSS / BEI UNS wurde von Rim&Resonans pro­duziert und im Sep­tem­ber 2012 in Stock­holm uraufge­führt. Die Vorstel­lung wird auf Schwedisch und Deutsch gespielt.

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