No Sound From The Outside

Mehr als 22 Jahre ist die dänis­che Indie­rock-Band Say­bia fes­ter Bestand ihrer heimatlichen Musik­land­schaft. Ihr erstes Album “The Sec­ond You Sleep” (2002) erhielt nicht nur Dop­pelplatin in Däne­mark, son­dern auch Gold­sta­tus in Nor­we­gen.  Ihre darauf fol­gen­den Alben “These Are The Days” (2004) und “Eyes on the High­way” (2007) kon­nten an die Debüter­folge anknüpfen. Jet­zt, acht Jahre später, meldet sich das Quin­tett mit dem neuen Long­play­er “No Sound From The Out­side” zurück und beweisen, dass sie ihrem markan­ten Sound treu geblieben sind.

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Der Open­er “Air­planes & Sub­marines” schafft es schnell den Hör­er zu begeis­tern. Die Klänge der Gitar­ren rufen Fer­n­weh her­vor, während Søren Huss’ Stimme für den nöti­gen Gänse­haut-Effekt sorgt.Black Hole” wirkt ernst und betrübt, ist aber durch seine Lyrics ziem­lich catchy aufgebaut.
Min­destens genau­so eingängig erscheint “One Minute Man”. Der Song stiftet allerd­ings Ver­wirrung. Durch den andauern­den Wech­sel von Pop und rauem, rock­i­gen 80er-Jahre-Sound wird nicht ganz klar, in welche  Schublade man das fünfminütige Stück pack­en sollte — ver­mut­lich ein gewoll­ter Bruch, um Kri­tik­er an der Nase herum zu führen. Selb­stver­ständlich set­zt die Band im Anschluss noch eins drauf: “Omi­nous Mis­tery” kommt mit unge­wohnt fröh­lichen Singer-Song­writer-Klän­gen daher. Wer dann denkt, dass Say­bia im Gitar­ren­so­lo zur melan­cholis­chen Stim­mung zurück find­en, täuscht sich — nach weni­gen Sekun­den wird der Hör­er mit son­ni­gen Melo­di­en über­rascht. Auch im darauf fol­gen­den Song “It’s About Time” hal­ten sich die Dänen fern von bedrück­enden Tönen und set­zen stattdessen auf flottes Gitar­ren­spiel und ein­prägsame Texte.
Gegen Ende des Long­play­ers find­en die Jungs von Say­bia allerd­ings wieder zum gewohn­ten, melan­cholis­chen Sound zurück. Der Track “Par­a­lyzed” hält näm­lich, was er ver­spricht. Ruhig und min­i­mal­is­tisch paralysiert Søren Huss den Hör­er — ein Opfer, dass man nur all zu gern in Kauf nimmt!
Um dies zu top­pen schließt die Band “No Sound From The Out­side” mit der gefüh­lvollen Bal­lade “I’m Still Wait­ing” ab. Erklin­gen am Anfang lediglich die Stimme des Front­manns und ein Klavier, bricht der Song am Ende in eine wun­der­volle Rock­bal­lade auf. — Der per­fek­te Abschluss ein­er wun­der­baren Platte!

No Sound From The Out­side” bedi­ent so ziem­lich jedes Genre. Um die bösen Zun­gen der Kri­tik­er zum Schweigen zu brin­gen, welche einst die monot­o­ne Melan­choli­eschublade der Band (á la Cold­play) verurteil­ten, lehnen sich Say­bia ver­dammt weit aus dem Fen­ster — ohne raus zu fall­en! Ein Faz­it mein­er­seits fällt ein­deutig pos­i­tiv aus. Langjährige Fans dürften sich am sehn­süchtig erwarteten Come­back sowie an der Plat­te erfreuen. Alle, die die Band bish­er noch nicht auf dem musikalis­chen Schirm hat­ten, soll­ten dies nach­holen! An die Rei­he der unglaublich authen­tis­chen Vorgänger­al­ben schließt “No Sound From The Out­side” — trotz achtjähriger Pause — naht­los an.

Info
: 02.10.2015
Label: V2 Benelux
Laufzeit: 11 Songs, 47:14

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