MARY’S KIDS – Crust Soup

Marys Kids II

Seit fast zehn Jahren gibt es Mary’s Kids nun schon, doch trotz hochkarätiger Beset­zung und dem Ruf eine exzel­lente Live­band zu sein, verblieben die Stock­holmer bis­lang rel­a­tiv unbekannt.

Mary, das ist Sän­gerin und Gitar­ristin Mar­i­anne Mar­tin­sen aus Oslo, die zuvor Front­frau der nor­wegis­chen Punkband Mensen war. Die Kids sind Gitar­rist Erik Byst­ed (eben­falls bei Bat­tle Of San­ti­a­go), ex-Hel­la­copter Ken­ny Håkans­son am Bass und Schlagzeuger Glenn Sun­dell (früher bei Mon­ster und Ted­dy­bears).

Ende let­zten Jahres erschien unter dem Titel „Crust Soup“ eine Zusam­men­stel­lung der zwis­chen 2006 und 2013 veröf­fentlicht­en Sin­gles und zwei neuen Stück­en. Ein Großteil der Songs wurde von Nicke Ander­s­son, der gele­gentlich auch instru­men­tal beteiligt ist, pro­duziert und abgemis­cht. mary kids_crust soupDolf de Borst von The Dat­suns und Impe­r­i­al State Elec­tric  hat­te seine Fin­ger eben­falls im Spiel.

Der Open­er „I’ve had it“ startet sehr unver­mit­telt und nach den ger­ade mal anderthalb Minuten weiß man kaum wie einem geschieht. Danach geht es durchgängig schnell und rau, aber stets melodisch, weit­er – mal härter („I Can’t See Straight“), mal pop­piger („Lit­tle Boxes“).

Zudem find­et sich auf „Crust Soup“ auch eine inter­es­sante Wahl an Cov­er­songs wie „High­t­ime“ von den Zero Boys, „Shanan­doah“ von den Hur­ri­g­anes aus Finn­land, „I’m Fed Up“ von Ike und Tina Turn­er oder „Nev­er Let Me Down“ von Depeche Mode, welch­es selb­st im direk­ten Ver­gle­ich kaum wiederzuerken­nen ist. Die Cov­ers zählen für mich sog­ar zu den stärk­sten Songs des Albums, das ger­ade durch sie abwech­slungsre­ich wird.

Die ins­ge­samt 15 Songs schaf­fen es zwis­chen rotzigem, rauem Punk und melodis­chem Pow­er Pop mit eingängi­gen Refrains die Waage zu hal­ten. Das Tem­po vari­iert dabei zwis­chen schnell und schneller und so ist auch kein­er der Songs länger als drei Minuten – das Max­i­mum sind 2 Minuten 52, um genau zu sein. In jed­er Hin­sicht Tonangebend ist Front­frau Mary, deren Gesang prä­gend für den Sound der Band ist.

‘Let’s have a good time’ and ‘go to hell’ all in the same breath“, so die ziem­lich tre­f­fende Beschrei­bung des Labels über das Album. Mary’s Kids liefern mit „Crust Soup“ vielle­icht keine musikalis­che Offen­barung, aber das was sie machen, machen sie gut und auf eine mitreißende Art. Spaß macht das Album alle­mal und je öfter ich es höre, um so bess­er gefällt es mir!

Und so trifft es sich gut, dass man Mary’s Kids bald auch live erleben kann. Ab dem 29. Mai bis Anfang Juni betouren die Stock­holmer neun deutsche Städte. Nicht ver­passen also!

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