Kari Rueslåtten meldet sich endlich zurück

Neun Jahre nach ihrem let­zten Solo-Album, PromoImagemeldet sich Kari Rues­låt­ten mit „Time to tell“ zurück. Noch vie­len bekan­nt ist die Nor­wegerin wahrschein­lich als Mit­be­grün­derin und Sän­gerin der Met­al­band „The 3rd and the Mor­tal“, die in den frühen 1990ern einen Grund­stein für Goth­ic Met­al mit Frauenge­sang legte. Später arbeit­ete Rues­låt­ten mit den zwei Black-Met­al-Musik­ern Fen­riz und Satyr zusam­men und es ent­stand das Album „Nor­davind“, das die drei Musik­er unter dem Pro­jek­t­na­men „Storm“ her­aus­bracht­en. Das Album vere­inte tra­di­tionelle nor­wegis­che Folk-Lieder mit Ele­menten des Black Met­als. Ab 1995 pro­duzierte Kari Rues­låt­ten eigene Solo-Alben, die eben­falls vom Folk und der nor­wegis­chen Natur­ro­man­tik inspiri­ert waren, aber melodisch in eine andere Rich­tung gin­gen. „Time to tell“ ist nun das 5. Stu­dioal­bum der Aus­nahmesän­gerin, das sich akustisch deut­lich von seinen Vorgängern abhebt. Es ist ruhiger, weniger exper­i­mentell 51STV0iqIxL._SL500_AA240_und auf das Wesentliche reduziert. Als reines Akustikalbum einge­spielt, verzichtete die Sän­gerin dies­mal bewusst auf ver­stärk­te Instru­mente, um so ihre einzi­gar­tige Stimme in den Vorder­grund zu stellen. “The com­pos­ing has been done by me sit­ting at the piano singing. No drum-beats or co-com­posers this time! I want­ed to go back to the core of song­writ­ing. If the verse and cho­rus works just accom­pa­nied by the piano – it will work with oth­er arrange­ments in stu­dio too”, erk­lärt die Sän­gerin ihre Entschei­dung. Das Album eröffnet mit dem gle­ich­nami­gen Song „Time to tell“, einem kurzen, ver­spiel­ten Song, dem eine sehr fes­sel­nde Dynamik innewohnt und inter­es­san­ter­weise an Dan­ny Elf­mans „Jack‘s Obses­sion“ erin­nert, allerd­ings nicht zum Rest des Albums zu passen scheint.
„Hide under­neath bridges“, der zweite Song der Plat­te, ist dage­gen ein melodis­ches, stark entschle­u­nigtes  Stück, das ein­deutiger in die Rich­tung der fol­gen­den Songs weist. Her­vorzuheben ist “Paint The Rain­bow Grey”, das fast auss­chließlich durch Rues­låt­tens volle Stimme getra­gen wird. Sie singt ungekün­stelt, klar und fast schon schüchtern, die Instru­men­tierung dient auss­chließlich als Rhyth­mus­ge­ber, während die Stimme Höhen und Tiefen voll kariwhysolonelysingle_600auss­chöpft. Eine kleine Über­raschung ist die Cov­erver­sion von „Why so lone­ly“ von Rues­låt­tens erster Band „The 3rd and the Mor­tal“, das durch die pathetis­chen Klänge noch sehr an sein Orig­i­nal erin­nert und von Tuo­mas Holopainen von der Band „Nightwish“ am Klavier unter­stützt wird. “I decid­ed to look back in time and make a cov­er ver­sion of one of my favorite songs from the ear­ly years. In a way, it can be seen as a trib­ute to those who have showed inter­est in my music through so many years”.

Das Album ist in sich sehr stim­mig gewor­den und Rues­låt­tens Stimme ist ein­fach außergewöhn­lich. Den­noch ist „Time to tell“ fast schon ein biss­chen gewöhn­lich, nicht wirk­lich eine Beson­der­heit. Ver­glichen zu ihren früheren Songs, ist das Album sicher­lich ein­er bre­it­eren Masse zugänglich­er gewor­den, allerd­ings wer­den Fans von ihren dishar­monis­cheren Stück­en vielle­icht ent­täuscht sein. Den­noch ist es jedem zu empfehlen, der Kari schon ken­nt oder noch ken­nen ler­nen möchte, denn diese Stimme ist ein­fach beza­ubernd. Am 31.05.14 spielt Kari Rues­låt­ten im thAR­Ter in Berlin ein Konz­ert, bei dem man sich von ihrer Stimme überzeu­gen lassen kann.

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Das Video zu “Why so lonley”:

Info:
Kün­st­lerin: Kari Rueslåtten
Titel: Time to tell
Erschei­n­ungs­jahr: 2014, Despotz (Car­go Records), 11 Lieder

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