Absolut Schweden?

Eigentlich kann man den neuen Vol­vo-Spot mit Nation­al­spiel­er Zla­tan Ibrahi­movic nur als nation­al­ro­man­tisch beze­ich­nen. Er fährt durch die schwedis­che Land­schaft, beweist Inter­esse für nordis­che Freizeitak­tiv­itäten (Jagen und in vereiste Seen sprin­gen), zeigt sich als Fam­i­lien­vater und fährt natür­lich einen Vol­vo. Nicht zulet­zt rez­i­tiert er die schwedis­che Nation­al­hymne und beken­nt in Schwe­den leben und ster­ben zu wollen. Ges­part wird also wed­er an Pathos noch an Patriotismus.

Quelle: https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/photos/list

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Auf­grund eines Inter­views mit Zla­tan im Afton­bladet über seine Sicht des heuti­gen Schwe­dens und eines 13 Sekun­den lan­gen, vor­ab aus­ges­trahlten Auss­chnitts des Videos, sah sich der äußerst umstrit­tene SD-nahe Blog Avpixlat 1 den­noch dazu hin­geris­sen, den Spot als „Ghet­tover­sion“ zu kri­tisieren, der nach „Weed, dem Schießpul­ver der Gangkrim­i­nal­ität und bren­nen­den Autos riechen“ würde.

Avpixlat gerät immer wieder wegen sein­er frag­würdi­gen Artikel und der häu­fig ras­sis­tis­chen Kom­mentare in die Kri­tik. Der anonyme Schreiber der „Rezen­sion“ schließt damit, dass „schwedisch sein“ für Zla­tan – wohl im Gegen­satz zu ihm und seinen Lesern – nicht bedeute, „seine Wurzeln in Schwe­den zu haben“.

zlatan

Zla­tan im neuen Vol­vo-Spot.
Quelle: https://www.media.volvocars.com/global/en-gb/media/photos/list

Die Reak­tio­nen im Kom­men­tar­feld waren in üblich­er Avpixlat-Manier noch weniger zurück­hal­tend: „Zla­tan wird es nicht gelin­gen, schwedisch zu wer­den“, meint ein Kom­men­ta­tor. „Jet­zt ist es bewiesen, dass, egal wie viele Mil­lio­nen man haben mag, es nicht möglich ist, das Ghet­to aus dem Blut zu waschen“, meint ein anderer.

Eher der Duft von Nadel­wald als von Schießpulver“

Als dann aber die volle Ver­sion des Spots veröf­fentlicht wurde, sah selb­st Avpixlat sich genötigt, einen Fehler einzugeste­hen. „Wir hat­ten unrecht“, räumte man ungewöhn­lich­er Weise ein, auch wenn man die vorschnelle Kri­tik natür­lich als berechtigt ansieht. Auch in ein­er Richtig­stel­lung fällt es Avpixlat sichtlich schw­er, von seinen frem­den­feindlichen Vorstel­lun­gen Abstand zu nehmen. Schließlich gaben ihnen Zla­tans Äußerun­gen gegenüber dem Afton­bladet, seine „mul­ti­kul­turelle Vorortsherkun­ft“ und die „nation­alfeindliche Dok­trin des Estab­lish­ments“ Anlass zu den vor­erst gemacht­en Annah­men. Let­ztlich ver­mit­tle der Spot aber doch eher den „Duft vom schwedis­chen Ficht­en­wald als von Schießpul­ver und bren­nen­den Autos“. 

Zumin­d­est in diesem let­zten Punkt kann man ihnen zus­tim­men. Aber urteilt selbst:

Notes:

  1. Avpixlat gibt keinen ver­ant­wortlichen Her­aus­ge­ber und kein Impres­sum an, die Redak­tion zieht es vor anonym zu bleiben. Als Sprech­er des Blogs fungiert Mats Dager­lind, der auch für das Parteimagazin der Sverigedemokra­ter­na (SD) schreibt. Der Par­la­mentsab­ge­ord­nete Kent Ekeroth der SD gab gegenüber dem Schwedis­chen Radio einst an, dass Avpixlat sein Pro­jekt und seine Ini­tia­tive sei, was er jedoch später demen­tierte.

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