In Zukunft darf in Grönland Uran abgebaut werden

Uran Grönland

Umfrage der Zeitung Ser­mit­si­aq zum Abbau von Uran auf Grönland

Die grön­ländis­che Regierung hat gestern mit knap­per Mehrheit beschlossen, das Ver­bot des Uran­ab­baus auf der Insel zu kip­pen. Das kann Grön­lands Zukun­ft entschei­dend prägen.

Wir kön­nen nicht länger daneben ste­hen, wenn die Arbeit­slosigkeit steigt und die Leben­shal­tungskosten nach oben gehen, während unsere Wirtschaft stag­niert. Wir müssen das Ver­bot nun kip­pen.” Mit diesen Worten begrün­dete Grön­lands Pre­mier­min­is­terin Ale­qa Ham­mond ihr Ziel den Abbau von radioak­tiv­en Min­er­alien zuzulassen.

Mit fün­fzehn Für- und vierzehn Gegen-Stim­men ging gestern Abend die fün­f­stündi­ge Debat­te, über den zukün­fti­gen Abbau von Uran und anderen radioak­tiv­en Min­er­alien auf Grön­land aus. Damit endet die seit 25 Jahren beste­hende Null­tol­er­anzpoli­tik gegenüber dem Abbau von Uran, wie die grön­ländis­che Zeitung Ser­mit­si­aq schrieb.

Der Vorschlag der kleineren Parteien Inu­it Ataqatigi­it und Demokrater­ne ein lan­desweites Ref­er­en­dum abzuhal­ten wurde abgelehnt. Gegenüber dem Arc­tic Jour­nal bedauerte die Lei­t­erin des WWF Däne­mark, Gitte See­berg, dass das Par­la­ment nicht den Wun­sch der Mehrheit der Grön­län­der respek­tiere und eine Volksab­stim­mung ablehnte: “Green­land could become one of the world’s biggest ura­ni­um exporters, and that calls not just for parliament’s approval, but also the approval of the people”.

Mit der Möglichkeit Uran abzubauen, ist es nun auch möglich in Grön­land Sel­tene Erden zu fördern, die für High-Tech-Geräte wie Com­put­er oder Smart­phones, aber auch für Wind­kraftan­la­gen benötigt wer­den. Sel­tene Erden kom­men in Erzlager­stät­ten vor, neben den Sel­te­nen Erden treten auch radioak­tive Ele­mente wie Uran in den geförderten Erzen auf.

Laut der Deutschen Rohstoffa­gen­tur (DERA) lagert auf Grön­land das größte Vorkom­men an Schw­eren Sel­te­nen Erden und das drittgrößte Sel­tene-Erden-Vorkom­men der Welt. Sel­tene Erden wer­den bish­er vor allem von Chi­na gefördert, das hier nahezu eine Monopol­stel­lung ein­nimmt. Laut Han­dels­blatt sehen Poli­tik­er und der Geol­o­gis­che Dienst von Däne­mark und Grön­land die Insel an der Schwelle von der Erkun­dung von Lager­stät­ten hin zu vielver­sprechen­den Minen­pro­jek­ten. So kön­nte Grön­land ein­er der größten nicht-chi­ne­sis­chen Liefer­an­ten Sel­tener Erden wer­den. Doch bis­lang hal­ten sich viele Unternehmen trotz des Rohstoff­poten­zials zurück, was vor allem durch die logis­tis­chen Her­aus­forderun­gen und kli­ma­tis­chen Bedin­gun­gen begrün­det ist.

Seit der Ein­führung der Selb­stver­wal­tung (Self-Gov­ern­ment) kann Grön­land allein über seine Natur­res­sourcen ver­fü­gen. Bere­its im Wahlkampf war die Partei Ale­qa Ham­monds, die Siu­mut, für eine Lockerung des Ver­bots beim Abbau von Uran einge­treten.

 

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