Die Brücke IV: Ein würdiges Finale für Saga Norén

Photo: Jens Juncker Produced by Filmlance International AB

Saga Norén und Henrik Sabroe sind zurück! 

Hen­rik Sabroe ermit­telt in Däne­mark den bru­tal­en Mord an der Direk­torin der dänis­chen Aus­län­der­be­hörde, die schein­bar gesteinigt wurde. Seine Nach­forschun­gen führen ihn auch wieder auf die andere Seite der Brücke und er wün­scht sich Saga Norén als Part­ner­in an seine Seite. In Schwe­den sitzt Saga Norén allerd­ings ger­ade in U‑Haft und wartet auf das Urteil, ob sie des Mordes an ihrer Mut­ter für schuldig befun­den wird. Hen­riks Gedanken schweifen außer­dem immer mehr zu dem Rät­sel um das Ver­schwinden sein­er Kinder. Und dann passiert etwas Unvorherge­se­henes, dass Hen­rik und Saga wieder zusammenführt.

Während die dritte Staffel der Serie beson­ders die mod­erne Fam­i­lie fokussierte, geht es in Staffel IV ganz bewusst auf die aktuelle Stim­mung nach der Flüchtlingskrise der let­zten Jahre. Und es geht um Abschiebung, Moral und um “das-richtige-Machen”. Hen­riks Kol­lege ist außer­dem ras­sis­tisch und homo­phob und sucht die Schuldigen kon­se­quent in diesem Milieu. Das Set­ting der Serie ist genau­so düster und grau wie man das aus den ersten drei Staffeln bere­its ken­nt. Die Sonne scheint über der Öre­sund­brücke sowieso nie zu scheinen, stattdessen sehen wir Wolken, Regen und tristes Grau. Zur Stim­mung der Serie passt das natür­lich her­vor­ra­gend, spiegelt es doch die düstere Seite der agieren­den Charak­tere wider. Gewohnt schreck­lich eröffnet Die Brücke IV mit einem bru­tal­en Mord und ein­er Folge von kom­plex­en Hand­lungssträn­gen, die unab­hängig voneinan­der scheinen, aber wahrschein­lich doch irgend­wie miteinan­der zusam­men hän­gen. Genau diese Erzählweise macht die Serie — neben den char­man­ten Haupt­fig­uren ver­ste­ht sich — so fes­sel­nd und vielschichtig.

Pho­to: Jens Junck­er Pro­duced by Film­lance Inter­na­tion­al AB

Da sind zum Beispiel die zwei jun­gen Mäd­chen, die nach dem Tod der Mut­ter auf der Straße leben und sich halt so durch­schla­gen. Acht lange Fol­gen lang müssen sich die Zuschauer*innen fra­gen, ob es sich bei diesen Zweien nicht um Hen­driks ver­schwun­de­nen Töchter hal­ten kön­nte. Oder die Mut­ter, die mit ihrem Sohn vor dem gewalt­täti­gen Vater flieht und in einem ange­blich sicheren Haus unterkommt, nur um dann zu merken, dass dort ganz selt­same Dinge vor sich gehen, und die defin­i­tiv eine wichtige Verbindung zu Saga und Hen­drik hat. Nur welche?

Das Schön­ste an Staffel IV ist allerd­ings zu sehen, wie sich Saga und Hen­riks Geschicht­en weit­er­en­twick­eln. Hen­drik erscheinen erneut seine Kinder, dies­mal mit der vor­wurfsvollen Frage, warum er sie aufgegeben hat. Und Saga sieht sich mit etwas für sie neuem kon­fron­tiert: Panik. Für den Kon­troll­f­reak Saga ein Umstand, der sie kom­plett über­fordert. Bei­de — Saga und Hen­drik — wer­den außer­dem von Schuld­prob­le­men gequält, die sie bei­de auf ihre eigene Art zu lösen ver­suchen. Die bei­den ste­hen sich emo­tion­al näher denn je und scheinen einan­der wirk­lich zu brauchen und zu lieben und ein Funken Hoff­nung kommt auf, dass die bei­den ihr Leben schon irgend­wie meis­tern werden.

Pho­to: Jens Junck­er Pro­duced by Film­lance Inter­na­tion­al AB

Staffel IV ist defin­i­tiv ein würdi­ges Finale der beliebten Serie: Span­nend, bewe­gend und fes­sel­nd. Sofia Helen als Saga ist außer­dem bril­liant und man weint ihr am Ende doch ein paar Trä­nen nach.

Bron/Broen gibt es jet­zt auch auf DVD und Blu­Ray, was beson­ders für diejeni­gen inter­es­sant ist, die Filme am lieb­sten im Orig­i­nal schauen, denn neben ein­er deutschen Ton­spur find­et sich auch das schwedisch-dänis­che Orig­i­nal! (Eben­so wie deutsche Unter­ti­tel.) Außer­dem gibt es als Bonus­ma­te­r­i­al einige Inter­views mit den Hauptdarsteller*innen zu sehen.

Info:
Titel: Bron/Broen
Erschei­n­ungs­jahr: Seit 2018
Pro­duk­tion­s­land: Schweden/Dänemark
Darsteller: Sofia Helin, Thure Lind­hardt, Dag Malm­berg, Sarah Boberg, Maria Kulle
zdf.de/die-bruecke

Mehr über Die Brücke:
Die Brücke I
Die Brücke II
Die Brücke III


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