Wir müssen sichtbar sein, um gehört zu werden”

Feministsmeden, Stockholm

Die Schwedin Nathalie Wåh­lin startete 2014 Fem­i­nistsme­den, denn sie ist Fem­i­nistin und Gold­schmiedin. In Stock­holm betreibt sie ihren eige­nen Laden mit kom­biniert­er Werk­statt. Dort haben wir sie besucht und ihr ein paar Fra­gen gestellt.

Ich ste­he für die gle­ichen Rechte und die Gle­ich­w­er­tigkeit aller Men­schen. Doch so sieht die Welt lei­der nicht aus. Deshalb stelle ich Sil­ber- und Gold­schmuck mit weib­lichen Sym­bol­en und fem­i­nis­tis­chen Botschaften her. Denn wir Fem­i­nis­ten müssen sicht­bar sein, um gehört zu werden!”

Warum hast du Fem­i­nistsme­den gegrün­det und was ist deine Vision dahinter?
Für mich bedeutet das Frauen­sym­bol eine innere Stärke und eine Gemein­schaft mit anderen. Gemein­sam sind wir stark! Doch als ich anf­ing mich nach Schmuck mit dem Sym­bol für Weib­lichkeit umzuse­hen, war das meiste ziem­lich großes Zeug aus Plas­tik. Das fand ich eher provozierend und aggres­siv. Ich wollte eher “fre­undlichen” Pow­er­schmuck machen, den man auch im All­t­ag tra­gen kann und der vielle­icht sog­ar Neugierde weckt und worüber man ins Gespräch kom­men kann. Unge­fähr so “Was ist das für ein Sym­bol? Bist du Feminist*in? Aber du bist ja eigentlich voll ok…” Das Wort Fem­i­nist ist so stark aufge­laden, dabei sollte es eigentlich eine Selb­stver­ständlichkeit sein und gar nicht pro­voka­tiv oder aggressiv.

Was bedeutet denn Fem­i­nis­mus für dich?
Dass alle Men­schen gle­ich viel wert sind und die gle­ichen Rechte haben.

Was sind deine Hoff­nun­gen für die Zukunft?
Dass auch Män­ner im Kampf für Gle­ich­stel­lung Ver­ant­wor­tung übernehmen.
Die Geschichte zeigt, dass Frauen zum Beispiel erst arbeit­en durften, als sich auch Män­ner dafür engagierten. Genau­so war es mit dem Stimm­recht. Da wir in einem Patri­ar­chat leben, müssen auch die Män­ner auf den Zug auf­sprin­gen und für eine gle­ichgestellte Gesellschaft kämpfen, die frei von Gewalt und Unter­drück­ung ist. Schließlich sind auch Män­ner haupt­säch­lich dafür verantwortlich.